Freitag, 21. Februar 2014

Interview mit Anja Bagus






copyright by Anja Bagus

Autoreninterview mit Anja Bagus

Wie würden sie in kurzen Stichpunkten die prägnantesten Ereignisse in ihrem Leben zusammenfassen,um den Lesern ein kurzes Bild zur Person "hinter" dem Autor zu geben?
 Geboren 1967 im Mai. Viel studiert. Heilpraktikerprüfung bestanden. Viele viele Jobs gehabt. Ein Kind, Mann, Hund und Katzen. Ich schreibe seit November 2012 und es ist erst mal kein Ende abzusehen.
Welches Sprichwort sagt am meisten über Sie aus?
 Wer, wenn nicht ich, und wann, wenn nicht jetzt?
Welche Lebensphilosophie verfolgen sie?
Es kommt alles anders, als man denkt. Also lieber keine Pläne machen sondern den Tag nutzen.
Wann war der Punkt erreicht, an dem sie sicher genug fühlten um ihr Werk der Öffentlichkeit zu präsentieren?
Eigentlich nie. Aber man muss es loslassen. Sicher kann man sich nie sein. Ich habe es mir dann aber zum Geburtstag geschenkt. Der Erscheinungstag sollte der 15.05. sein. Es waren dann ein paar Tage früher, aber das war auch ok.
In wie weit veränderte das Lektorat ihre Geschichte? Wurde vieles verändert? Und waren sie immer einer Meinung mit dem Lektor?
Ich hatte kein Lektorat. Ich habe eine gute Freundin, die Lektorin ist, die aber nur einen Teil lektorieren konnte. Das war sehr hilfreich. 
Welches Gefühl gibt ihnen das Schreiben? Werden ihre Geschichten von ihren Emotionen getragen, oder schreiben sie eher nüchtern und versuchen ihre Emotionen heraus zu halten?
Bei mir geht es viel um Emotionen und daher kommt vieles zum Vorschein von dem ich hinterher denke: oha… wo kam das denn her?
In wie weit können Sie sich in ihren Protagonisten wiedererkennen? Welcher ihrer Charaktere spiegelt das meiste von ihrem wahren Ich wieder? Und welcher Charakter hat sie auch nach Beendigung ihrer Geschichte nicht mehr los gelassen?
Annabelle ist schon sehr nahe an mir dran, so wie ich in ihrem Alter mal war. Ich habe dann oft Schwierigkeiten, wenn sie so schrecklich naiv ist. Viel mehr hat mich aber Paul beschäftigt. Es war doch eine Herausforderung, einen Mann zu beschreiben. Aber ich habe ja ein feines Exemplar zu hause. Ich liebte alle meine Charaktere heiss und innig. Deshalb konnte ich auch nicht aufhören, zu schreiben.
In wieweit beeinträchtigt das Schreiben ihren realen Alltag? Wann finden sie Zeit zum Schreiben, gibt es eine bestimmte Atmosphäre in denen ihnen das Schreiben ganz leicht von der Hand geht?
Schreiben ist mein Alltag geworden. Ich sitze total diszipliniert am Rechner. Daher kommt auch manches andere zu kurz. Ich brauche meine Playlist (Musik), und Kaffee oder Tee. Und Colafläschchen ...
Welche Schriftsteller oder Werke haben Sie in ihrem Leben am meisten geprägt? Gibt es Vorbilder  nach deren Art sie Schreiben oder ist ihnen das individuelle Schreiben wichtiger?
Ich habe keine Schreibvorbilder. Ich habe auch noch keinen Schreibratgeber zu ende gelesen. Ich liebe viele Bücher, aber ich könnte nicht sagen warum. Als Beispiele möchte ich Robin Hobb oder Brian Sanderson nehmen und natürlich Terry Pratchett.
Nun zu ihrer Aetherwelt
Wie entstand die Grundidee zu diesen Büchern?
Das weiß ich leider nicht. Ich wollte ja eigentlich nur diesen Schreibwettbewerb, den NaNoWriMo gewinnen. Der findet jeden November statt und man versucht in einem Monat 50.000 Worte zu schreiben. Ich hatte Lust darauf, und mir ist es schon immer leicht gefallen, spontan zu fabulieren. Ich hatte eine Grundidee, aber eigentlich habe ich einfach drauflos geschrieben. Annabelle ist eine Figur, die mir schon länger durch den Kopf spukte. Also war nur die Frage, was tu ich ihr an? So kam eins zum anderen.
Was möchten Sie ihren Lesern mit diesen Büchern vermitteln, welche Kernaussage steckt dahinter?
Ich wollte einfach nur was Spannendes schreiben. Es sollte nur ein Abenteuer sein. Aber es ist sehr viel mehr. Die Atmosphäre, die sich entwickelt hat, ist recht düster geworden: die Verdorbenen und der Aether, das kann schon Angst machen. Und was mit Annabelle passiert, kann ja so jedem geschehen, der “Anders” ist. Es hat mich irgendwann interessiert, wie sie damit fertig wird, so ausgestossen zu werden. Wie sie die Behandlung wegsteckt, wie sie sich endlich entwickelt. Sie stand ja immer im Schatten ihres Vaters, im guten Sinne, aber dadurch ist sie klein geblieben.

Wie lange hat es gedauert die Hintergründe zu recherchieren?
Ich habe das während des Schreibens auf Wikipedia gemacht. Ich habe ja in Baden-Baden viel Zeit verbracht und das andere … naja, es gibt Pinterest, da schaut man sich die schönen Bilder an. Und ansonsten ist in meinem Kopf der Film gelaufen, und ich musste nur noch schnell genug tippen lernen.
Mit welcher Figur können Sie sich am meisten identifizieren?
Mit Annabelle. Obwohl sie mir manchmal auf den Geist geht. So wie eine kleine Schwester.
Zu Ihrer Schreibarbeit
Gab es Momente bei ihrer Arbeit wo sie nur mit dem Kopf schütteln konnte, was sie da niedergeschrieben haben?
Klar. Die Frage ist, ob im guten oder im schlechten Sinne. Ich bin oft überrascht, dass Sachen, die ich für absoluten Mist hielt, sich ein paar Tage später als wirklich gut herausstellten.
Ist dieser Beruf "Autor" Ihr Traumberuf?
Im Moment auf jeden Fall.
Gab es Momente in denen Sie alles hinwerfen wollten?
Es ist gerade sehr schwierig, den dritten Band zu ende zu schreiben. Ich bin frage mich oft, wohin es gehen soll. Aber ich habe die Krise überwunden, indem ich aufgehört habe, mich unter Druck zu setzen und meinem Unterbewusstsein zu vertrauen.
Was geben sie jungen "Geschichtenerzählern" mit auf den Weg?
Kümmert euch erst mal nicht um Layout und Satz. Nicht um Form oder Konventionen. Schreibt, was in euch brennt. Und schreibt es so, wie ihr könnt. Denn wenn ihr nicht dafür brennt, wer dann? Und schreibt unablässig. Jeden Tag. Auch wenn es scheinbar Mist ist. Dann lasst es liegen und lest es später nochmal. Lasst lesen. Hört auf die Kommentare. Aber nehmt sich euch nicht zu sehr zu Herzen.

Links zu Anja Bagus

Links zur Aetherwelt
  

Ich bedanke mich ganz herzlich, dass ich einerseits in den Genuss gekommen bin, eine neue Steampunk Welt durch ihre Romane zu entdecken und desweiteren das sie mir die Möglichkeit gegeben haben ihnen mit meinen Fragen auf die Pelle zu rücken! 

HERZLICHEN DANK!

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